Beziehungen

Menschen und Beziehungen

Für die meisten Menschen gehören Beziehungen, egal ob zum Partner, der Familie oder auch Freunden und Kollegen, wohl zu den schwierigsten Bereichen in ihrem Leben.

Kaum etwas kann uns so verletzen, wie das Gefühl nicht geliebt, abgelehnt, verurteilt, ignoriert, verlassen oder einfach nur ausgelacht zu werden.

Alle tragen wir tiefe Wunden aus solchen Erfahrungen in uns. Und genau diese tiefen Wunden machen Beziehungen für uns so schwierig. Weil sie selten ganz verheilt sind, dadurch überempfindliche „Stellen“ hinterlassen und leicht wieder aufbrechen.

Der Mensch ist ein „Beziehungs-Tier“

Warum sind wir so leicht verletzbar? – Weil der Mensch ein „Beziehungs-Tier“ ist!

Wie bei allen Säugetiere hängt unser Überleben am Start unseres Lebens voll und ganz von unserer Beziehung und Verbundenheit zu unserer Bezugsperson ab. Wir sind klassische Nesthocker, also nicht alleine lebensfähig. Im Vergleich zu den Fähigkeiten eines Schimpansenbabys kann ein Menschenbaby viel weniger. Es ist von seiner Entwicklung her sozusagen eine Frühgeburt und bräuchte ca. 16 Monate Schwangerschaft, um den gleichen Stand eines Schimpansenbabys zu erreichen.

Aber wollten wir nicht über Beziehungen sprechen? Warum weisen wir also darauf hin? Um klar zu machen, wie zentral und überlebensnotwendig Beziehungen für uns Menschen sind. Die Zugehörigkeit zu einer Horde war in der Menschheitsgeschichte Garant für das Überleben, daher ist dieses Programm sozusagen in unseren Genen gespeichert. Deshalb fühlen wir uns schnell bedroht, wenn Beziehungen unsicher werden.

Beziehungen sind als Kind überlebenswichtig - als Erwachsene immer noch

Hast du gewusst, dass Babys, auch wenn sie körperlich optimal versorgt werden, aber keine emotionale Zuwendung erhalten, einfach sterben? Friedrich II. von Hohenstaufen hat angeblich einen Versuch mit Waisenkindern zur Sprachentwicklung durchgeführt und den Ammen verboten mit den Kindern zu reden oder sie zu liebkosen. Alle Kinder starben.

Gut, du bist kein Baby mehr, aber trotzdem sind Beziehungen für uns Menschen oft zentraler als Nahrung. Oder anders ausgedrückt, eine gute Beziehung nährt uns, erhält uns am Leben, gibt uns Kraft und Zuversicht.
Ich erinnere mich an Nelson Mandela, der mit jedem Tier – egal ob Fliege oder Spinne – das sich im Gefängnis in seine Einzelzelle verirrte, Verbindung aufnahm und auch versuchte jeden Wärter in Gespräche zu verwickeln. So konnte er verhindern, dass er in jahrzehntelanger Einzelhaft nicht verrückt wurde.

Nicht bewältigte Erfahrungen von Verletzungen und Traumata, besonders in frühen Beziehungen z.B. zu den Eltern, führen zu Kompensationsverhalten oder Schutzmechanismen, die auf Dauer wenig hilfreich für Beziehungen im Erwachsenenalter sind. Im Folgenden geben wir dir zwei Beispiele dafür…

Viele bauen einen Panzer gegen Verletzungen auf

Verletzungen, Gefühle & Stress

  • Um nicht mehr verletzt werden zu können, zeigen viele Menschen ihre inneren Gefühlen einfach nicht mehr her. Sie bauen einen Panzer um sich. Damit weiß aber der/die PartnerIn nicht, was in ihnen vorgeht, wird dadurch selbst verunsichert oder fühlt sich nicht wichtig genug. Außerdem können wir nicht einfühlsam auf die Gefühle unseres/r Partners/in oder unserer Kinder eingehen, wenn wir den Zugang zu unseren eigenen Verletzungen unterbrochen haben. Das verbirgt sich z.B. oft hinter dem Satz: „Stell dich nicht so an!“
  • Oder wir erfüllen erstmal alle Erwartungen, von denen wir glauben, dass andere sie an uns haben, um geliebt zu werden. Doch dabei brennen wir uns völlig aus, werden immer kraftloser, gestresster und schließlich auch genervter. Denn man kann die eigenen Bedürfnisse nicht einfach „abschalten“. Und dann reichen Kleinigkeiten und wir explodieren schon und der/die PartnerIn fragt erstaunt: „Was ist denn auf einmal mit dir los? Du warst doch früher immer so lieb, verständnisvoll… etc. !“ . – Nicht gerade die Zutaten für eine glückliche Beziehung.

Ich denke, du hast schon eine Idee davon, welche Mechanismen uns zuerst durchaus vor Verletzung schützen können, aber letztlich ins Beziehungs-Fiasko führen.

Bedürftige treffen auf Bedürftige

Aber warum können wir uns nicht einfach lieben und dann wird alles gut? Ganz einfach:

Liebesbedürftige treffen auf Liebesbedürftige und erwarten von diesen, dass sie bedindungslos lieben.

Irgendwie klar, dass das so nicht funktionieren kann, oder? Bedürftige stellen immer Bedingungen, denn sie brauchen ja selbst sehr viel, um ihr emotionales Loch zu füllen!

Bedingungslos geliebt werden maximal Kinder. Leider haben das die Wenigsten erlebt. Daher suchen wir als Erwachsene immer noch danach.

Beziehungen sind durch alte Traumata und Verletzungen geprägt

Emotionale Kompetenz

Zusätzlich kennen wir in den meisten Fällen nicht mal richtig unsere eigenen Bedürfnisse und können sie damit auch nicht ordentlich formulieren. Wie sollen wir sie auch kennen? Denn genau diese Bedürfnisse waren ja im Familienalltag oft nicht erwünscht. In einer Gesellschaft wo Stress zur Normalität erklärt wird, können Eltern einfach sehr schwer optimal für ihre Kinder sorgen. Ganz zu schweigen von den Traumata aus Kriegen, die über Generationen hinweg zu Störungen im Verhalten führen.

Es fehlt an emotionaler Kompetenz!

Wir wissen oft nicht, was uns wirklich antreibt, uns so oder so zu verhalten. Oder warum uns etwas „triggert“ (Trigger = Auslöser), gleich aus der Haut zu fahren oder uns ungeliebt und wertlos zu fühlen.

Schmerzen wahrnehmen

Die Erlösung liegt im Schmerz!

Wollen wir wirklich verstehen, was wir brauchen, dann müssen wir wagen unsere alten Verletzungen und Schmerzen wahrzunehmen, die wir so schön verdrängt hatten. Das macht Angst, tut weh und ist erst einmal einfach unangenehm.

Aber es ist auch befreiend, endlich die Tränen zu weinen, die schon lange geweint werden wollten.

Gefühle wahrnehmen um glückliche Beziehungen zu führen

Verletzungen auflösen

Es lohnt hier, sich auf den Weg zu machen! Denn die gute Nachricht ist: Wir sind nicht mehr das kleine Kind, das völlig auf die Eltern angewiesen war. – Eltern, die selbst im Stress waren und ihre eigenen unerlösten Schmerzen mit sich herum getragen haben. Sie hatten keine Kraft oder Kompetenz, um adäquat auf die Schmerzen ihres Kindes einzugehen. Es geht nicht um Schuld, sondern eine lange traurige Kette von sich wiederholenden Verletzungen.

Es ist Zeit, unsere Verletzungen aufzulösen, indem wir uns ihnen stellen.

Damit beginnt ein Heilungszyklus: Paarbeziehungen werden auf einmal besser, die Elternschaft leichter und es reifen gesündere, ausgeglichenere Kinder heran. Das Positive ist: Wir leben auch in dieser Hinsicht in einer besonderen Zeit. Noch nie gab es so viel Wissen und Tools über die Heilung von alten Traumata wie heute!

Es ist ein sehr schöner Gedanke, dass wir einen entscheidenden Beitrag für eine gesündere Menschheit leisten, indem wir unsere eigenen Verletzungen heilen. Die meisten von uns brauchen nur an ihre Großeltern denken, um zu erkennen, dass wir heute wesentlich bessere Bedingungen dazu vorfinden. – Trotz all der neuen Herausforderungen, mit denen wir heute konfrontiert sind. Allein mit YouTube finden wir schon genug Möglichkeiten, um ein paar Schritte in die richtige Richtung zu gehen.

Indem wir lernen, uns selbst Mutter und Vater zu sein, unser Kinder-Ich in den Arm zu nehmen und unseren Schmerz – aber auch unsere Ressourcen – anzuerkennen, steigen wir aus dem Rad der gegenseitigen Verletzungen aus.

Glückliches Paar Hand in Hand

Gestalte bewusst dein Leben!

Es geht um eine Entscheidung an einer Wegkreuzung!

Je älter man wird, umso mehr erkennt man, dass es auf der einen Seite Menschen gibt, die sich freiwillig, bewusst und kontinuierlich mit ihren Themen auseinandersetzen und dadurch langsam, aber sicher Schritt für Schritt freier werden. 

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die das nicht oder zu halbherzig tun. Diese werden stärker vom Leben selbst herausgefordert und unfreiwillig mit ihren Themen konfrontiert. Manchmal werden sie dadurch erfolgreich aufgerüttelt aktiv zu werden, aber oft reagieren sie einfach nur frustriert und verbittert über die Ungerechtigkeit des Lebens ohne ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten zu erkennen.

Unsere Motivation ist es, dir die Chancen zu zeigen, die in der bewussten Auseinandersetzung mit dir selbst und deinen Beziehungen liegen. Damit wirst du bewusst dein Leben gestalten, statt nur zu reagieren… 

Sei einfach einen Schritt voraus! Now is the time!

Persönlichkeitsentwicklung wie ein Puzzle

Dein innerer Ruf

Stell dir vor, du hast vor längerer Zeit ein großes Puzzle begonnen. Vielleicht ist es bereits zur Hälfte geschafft, doch du suchst

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